Sonntag, 12. September 2010

Septembersonne

Das Training in der Off Season ist einfach nur geil! Alles kann, nichts muß. Ich fühle mich zurückversetzt in die Jahre, in denen ich noch völlig ohne Trainingsplan durch die Gegend rannte. Einen solchen habe ich ja erst, seit ich Triathlon betreibe. Was auch Sinn macht, damit man sich nicht abschießt, bei 3 Disziplinen.

Aber im Moment brauche ich keinen. Ich laufe alle 2 Tage, und das mit einer, wie auch schon im letzten Jahr wieder entdeckten großen Freude. Pure Lust am Laufen, ohne Druck. Und aus dieser Lust heraus liebäugele ich mit dem Windstopper Trailrun im November. Das Einzige, was mich im Moment noch ein bisschen abschreckt, ist die Höhe des Startgeldes. Aber es sind immerhin auch 3 Tage und verspricht außerdem ein Wiedersehen mit lieben Freunden. Mal schauen.

Nach dem gestrigen Lauf um den Müllroser See mit anschließendem Bad in selbigem, wollte ich heute diesen tollen Sommertag im September nutzen, um nochmal auf dem Rad ein bisschen durch`s heimatliche Land zu streifen. Dabei alles einfangen, aufsaugen, und im Kopf konservieren für viele lange Wintertrainings auf der Rolle.

Nach 35 Kilometern erreiche ich das in der Vergangenheit oft in die Medien geratene Pegelhäuschen in Ratzdorf. Hier, direkt an der Grenze zu Polen, fließen Neisse und Oder zusammen. Aktueller Wasserstand am Häuschen: 4,10 m stehen auf der Digitalanzeige.

Nach 4 also ;o) Darum gibts hier in der Kajüte eine kleine Pause. Hier ist die Welt irgendwie immer noch so richtig in Ordnung.
Vorm Dorfkrug stehen ratlos
ein paar Kästen leere Flaschen.
Im Schaukasten gilbt ein Menü
aus längst vergang‘ner Zeit.
Der Regen hat die Kreide
von den Schrifttafeln gewaschen,
Wer jetzt noch hierher kommt,
der weiß ja sowieso Bescheid.
Wer jetzt noch hierher kommt,
der hat gelernt, sich zu bescheiden,
Und wenn er wieder geht,
wird er ein Stückchen weiser sein:
Du brauchst im Leben wirklich nur,
um keine Not zu leiden,
Einen Freund, ein Stück Brot,
ein Töpfchen Schmalz und ein Glas Wein!
Und all das gibt es hier
noch allemal an allen Tagen,
Und wenn du klug bist,
werden Leib und Seele satt davon.
„Und übrigens, die Runde geht auf mich!“
hör‘ ich mich sagen.
Ich liebe das Ende der Saison
(R.Mey)
Nicht nur Radfahrer kehren hier ein.
wenn auch der neu sanierte Deich ein wirkliches Paradies zum Radfahren darstellt. Im Gegensatz zu früher, bzw. zu den unsanierten Teilstücken,


fährt man nun mit voller Sicht auf die Oder zur einen...



...und das Naturschutzgebiet zur anderen Seite.



Schafe sind hier verboten...

... was das Sonntagspicknik mancher Ausflügler sicher angenehmer macht.


Ich wollte auch mal aufs Foto, bevor ich nach guten 50 Kilometern meine Stadt wieder erreiche.

Irgendwie liebe ich dieses zwanglose Training in der Zwischensaison, egal, an welchem Ort ich gerade bin. :o)

2 Kommentare:

Hase hat gesagt…

Ach, das klingt so absolut wunderbar entspannt, Kathrin - genieße das!
Und die Fotos sind wunderschön.
Das von dir auch :o)

Tagrandrenner hat gesagt…

Das Wetter war ja perfekt. Vielleicht haben wir noch das eine oder andere Wochenende das wir ähnlich genießen können.