Da hatte ich sie also endlich, die zündende Idee, dem Extremwinter in Brandenburg trainingstechnisch doch noch etwas Gutes abzuringen.
Laufen im Wald - unmöglich derzeit, da keine Wege vorhanden.
Skilanglauf - komplett spaßbefreit, da der Schnee bis zu den Knien reicht und ich doch schon ein kleines bisschen loipenverwöhnt bin.
Laufen in der Stadt - gefährlich da festgetretene Schnee- und Eiswege die Verletzungsgefahr erhöhen.
Da war also diese grandiose Idee ;o) Schneeschuhe!
Die ganzen Tage schon freute ich mich auf`s Wochenende, um damit durch die Wälder meiner Heimat zu stapfen. Und dann? Dann war`s Samstag und das Thermometer zeigte +5 °C. Die Sonne schien und es taute und taute und taute. Nun ist es bei mir sehr gefährlich - wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann hält mich auch kein Tauwetter davon ab....
Und so zog ich trotzig los - in den Wald. Und dort, wo die Sonne kaum hinkam, ließ es sich auch noch sehr gut gehen. Es hat einen Riesenspaß gemacht und wenn man, wie ich, recht zügig unterwegs ist, hat es einen ordentlichen Trainingseffekt. Fast 2 Stunden sind`s geworden, leider habe ich meinen Garmin und auch mein Handy (zwecks Fotos) vergessen.
Besonders witzig wirkten die Spuren, die ich hinterlies - wie ein Big Foot mit Turnschuhen.
Gesehen hat mich ja niemand, mal schauen, was so gemunkelt wird, die nächsten Tage... ;o))
Alles in Allem eine wirklich schöne Trainingsvariante, (ich war so schön platt hinterher). Heute spüre ich eine Art Muskelkater vom Fußspann bis hinauf zu den Schienbeinen. Manche würden meinen "Shin split" ich sage: positive Reaktion auf einen gesetzten neuen Trainingsreiz... ;o)
Am nächsten Morgen wollte ich eigentlich mit den Schneeschuhen ins Schlaubetal.
Am nächsten Morgen wollte ich eigentlich mit den Schneeschuhen ins Schlaubetal.
So für länger,
mit Rucksack und heißem Tee...
Doch als ich die Augen aufschlug am Sonntag, strahlte die Sonne in`s Zimmer, der Schnee vor dem Haus war fast komplett verschwunden und meine Wetterstation signalisierte mir 9°C, eine fette Sonne und einen ebenso fetten Pfeil nach Oben.
Also die Nase aus dem offenen Fenster gesteckt und sie direkt gespürt: die milde Frühlingsluft.
Nein, da kann ich heut nicht anders. Nach einem gemütlichen Sonntagsfrühstück spanne ich meinen Blitz aus der Rolle, gebe 8 bar auf jedes Rad und Wasser in die Trinkflasche und auf gehts - auf die erste Straßenausfahrt 2011!
Und wie es rollt! Raus aus der Stadt,
am Stahlwerk vorbei und immer seicht aber stetig bergauf durch Anetts Heimatort Rießen (oder auch Siehdichum) geht es weiter über Drei Tannen nach Fünfeichen ;o) - Kieselwitz - Kobbeln.
Dann über Neuzelle zurück in die Stadt
Hier oben in den "Bergdörfern" der Region ist der Schnee doch etwas hartnäckiger, aber die Außentemperatur von inzwischen 10°C läßt es gut ertragen.
Ein Hauch von Frühling liegt in der Luft - mitten im Januar. Und der hat es geschafft, mir die Trainingsfreue nun endgültig zurückzubringen.