Eigentlich hatte ich mir den Tag etwas anders vorgestellt, ich wollte in Ruhe ausschlafen, ein kleines Läufchen im Kurpark machen, dann das Hotelfrühstück genießen und irgendwann Mittags mein Rad einchecken.... Aber die Dopingkontrolle stand ja an, und das bedeutete, daß ich um 10 Uhr bei der Wettkampfbesprechung sein mußte. Der Anblick des Kursaals mit der Anzeigetafel des Ironman hatte schon so ein gewisses Etwas - alte deutsche Kultur mit dem geilsten Sport der Welt...

... überhautpt legte die Wettkampfbesprechung ein Übermaß an Professionalität an den Tag, wie ich es noch zu keiner anderen Sportveranstaltung gesehen habe und trotzdem fühlt man sich als der Athlet, um den sich hier alles dreht. Der Geschäftsführer der World Triathlon Corporation Kai Walter führte in locker sportlicher Art durch die Stunde, es war eine Freude, zuzuhören.

Anschließend wurde es für die 60 von über 3000 Startern auserwählten dann ernst. Zunächst mußten alle 60 ihr Erscheinen bekunden und von diesen 60 durften dann 50 wieder gehen. 10 blieben übrig - ich auch :o))
Das ist wie ein Fünfer im Lotto - das ist der Hammer, aber ich finde das schon spannend. Ab dem Augenblick, ab dem die Namen derjenigen verlesen wurden, die zum Bluttest müssen, wurden wir nicht mehr aus den Augen gelassen und wurden zu einem Bus geführt...

.. das ist schon ein komisches Gefühl, es herrschte zwar eine lustige Stimmung da drinnen, fuhren wir doch vorbei an allen Athleten, die sich zu diesem Zeitpunkt irgendwie im Athletiks Garden befanden und das sorgte natürlich für Aufsehen.

Man brachte uns in ein Hotel, etwa 15 min vom Kurhaus entfernt und dort hinauf ins Penthouse, wo wir einen tollen Blick über Wiesbadens Dächer hatten.

Hier waren wir mit Yvonne van Vlerken dann in bester Gesellschaft, das hatte schon was ;o)

Einer nach dem Anderen durfte, nachdem ein paar Papiere ausgefüllt waren, zum Arzt hinein und sich ein Dose seiner Wahl greifen...

... diese dann unter Anleitung öffnen, das Röhrchen, die Spritze und die Aufkleber entnehmen. Dann gabs einen kleinen Piks in den Arm und ich war etwa 10 ml leichter. Anschließend mußte ich alles wieder selbst verschließen und es kam das blaue Band mit dem Siegel darum.

In der Kühlbox, die hinten links im Bild zu sehen ist, lagert dann alles bis zur Auswertung am Mittag. Sollten sich Auffälligkeiten ergeben, würden wir heute noch einen Anruf bekommen, wohl für eine Kontrollprobe. Noch aber schweigt mein Handy :o)
Das Ganze hat fast zwei Stunden gedauert, nun aber Beeilung mit dem Packen bzw. Umfüllen der Wechselbeutel und dann holte mich Jürgen mit dem Auto ab, um zum Schiersteiner Hafen zu fahren, das Rad einzuchecken.

Es fuhren zwar auch Shuttlebusse, aber solch eine persönliche Betreuung hat ja auch was :o)

Lange Schlange vor dem Rad-Check-In, aber alles ging zügig und war auch hier von einem Höchstmaß an Professionalität gekennzeichnet. Man wurde zusammen mit seinem Rad fotografiert und bekam anschließend seinen persönlichen Helfer, der einem die Wechselbox und die Radgarage (und gegebenenfalls auch noch die Beutel) zum Radplatz trug.

Der Beutel mit den Laufsachen wurde extra abgegeben, das Rad abgestellt, auf Empfehlung die Luft abgelassen ( es hat wohl schon reichlich geknallt heute bei der Hitze), Radgarage drüber und...

und mit dem Helfer zusammen die Strecke abgegangen, in der morgen dann das Rad bis zum Aufstieg geschoben werden muß. Ganz schön weit, die Profis haben nur etwa 30 m bis zum Ausgang, aber eine Dopingkontrolle verleiht nicht unbedingt ein Anrecht darauf... ;o)

Ein letzter Blick zurück - sieht beeindruckend aus. Anschließend wieder zum Foritreffen in der Pizzariea, zu den gestern Kennengelernten kamen heute noch ein paar Neue dazu - das ist immer wieder schön. Den kurzen Lauf, den ich eigentlich noch machen wollte heute, muß ich wohl ausfallen lassen, denn mit Pizza und zwei alkoholfreien Weizen im Bauch macht das dann doch nicht so die rechte Laune. Also gibts jetzt noch ein bischen Beine hoch hier im Hotel und morgen schaun wir dann mal, es sollen morgen jedenfalls 30 Grad werden... das braucht eigentlich kein Mensch!
2 Kommentare:
Meine Güte, das tönt ja wirklich von allen Seiten nach absoluter Professionalität. Fehlt nur noch dein professioneller Auftritt morgen ;) Viel Erfolg!
Yeahyeah, heute ist dein großer Tahaaag! Es wird grandios werden, das weiß ich. Dein Training und der Saisonverlauf sprechen für sich. Und für die nicht beeinflußbaren Dinge: Viel Glück!
Liebe Grüße
Jan
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