Es war im Dezember 2006, als mir in einer kleinen lumpigen Pizzaria in Sondershausen Andi mit seiner Familie gegenübersaß, und von seinen Triathlonträumen sprach. Das Funkeln in seinen Augen dabei, das werde ich nie vergessen. Ich hab ihn damals angeschaut, wie einen aus einer anderen Welt - vollkommen fasziniert von dem für mich unerreichbarem Gedanken.
Und nun, 2,5 Jahre später, werde ich Andi wiedersehen. Andi, der inzwischen Langdistanz-Triathlet mit Leib und Seele ist, und ich, die ich in ein paar Tagen meine erste Mitteldistanz bestreiten will. Wie das Leben manchmal so spielt.
Und genau so wenig, wie ich mir das damals vorstellen konnte, konnte ich mir vorstellen, daß ich einmal Laufräder und Bremsklötze wechseln, liebevoll mein Rad putzen, geschweige denn Ahnung von all den Dingen haben werde... Na ja, Ahnung ist hier vielleicht übertrieben - aber ich hätte es mir nicht träumen lassen.
Das Ausbauen der Trainingslaufräder war ja noch einfach... und als mein Baby mir dann so ohne Räder dastand, kam der ganze Schmutz der Trainingsfahrten bei Wind und Wetter zu Tage.
Ich weiß nicht, wann ich jemals im Leben ein Fahrrad geputzt habe... heute habe ich es mit Hingabe getan. Hat es mich doch verlässlich durch die letzte Saison getragen....
Als ich dann ich Zippis einbauen will, komm ich ins Grübeln... Wie war das doch jetzt, wo kommt die Kette hin... Ich habs nicht hingekriegt - aber ich hab mir mein MTB geschnappt und es daneben auf den Kopf gestellt, zum abgucken - ich weiß nur noch nicht, wo ich eins beim Wettkampf herbekomme ;o)
Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, hab ich`s hinbekommen. Ich hab echt was auf`m Kasten :o) Oder wars an der Glocke? Na egal, nachdem das Gekurbel anfangs nicht ging mußte ich noch den Sitz der Kette etwas regulieren, dann noch die Bremsklötzchen gewechselt, komplett mit allen wettkampfrelevanten Dingen bestückt....
... und ein Loch in der Wolkendecke zur Test- und allerletzen kurzen Trainingsfahrt genutzt. Es war schon ein komisches Gefühl, an meinem Vertrauen in meine Schrauberkünste muß ich noch arbeiten. Nach ein paar Kilometern war ich mir aber sicher, daß ich weder ein Rad verlieren, noch ungebremst in einen Reifenstapel fahren werde. Nur Wind hatte ich heute vom Feinsten. Wind? Sturm war das und wenn mir unterwegs die Polizei begegnet wär, hätten sie mich sicher pusten lassen, solche Mühe hatte ich, geradeaus zu fahren. Aber ich bin trocken geblieben. Zumindest bei der kurzen Ausfahrt. Beim anschließenden Koppelläufchen hat der Himmel die Schleusen geöffnet und es war wunderbar erfrischend. Ich habe es genossen. Morgen ist Ruhetag und am Samstag gibts nur noch einmal eine kurze Schwimmeinheit im Hardtsee - und dann ist es auch schon soweit. Die Taschen sind gepackt - ich freu mich!
3 Kommentare:
Schon lustig, wie sich die Zeiten verändern. Davon kann wohl fast jeder Sportler unserer Art seine Geschichte erzählen.
Deine Geschichte erreicht auf jeden Fall gerade einen höchstinteressanten Punkt. Ich bin gespannt, wie der Triathlon wird und drücke dir die Daumen!
Das Rad sieht auf jeden Fall bestens gewappnet dafür - ein kleienr Traum.
Na dann bleibt mir als stiller Mitleserin nur noch, viel Erfolg und ganz viel Spaß zu wünschen. Kraichgau war vor zwei Jahren mein erster "großer" Triathlon. Und er war genial, trotz meiner desaströsen Schwimmleistung! Aber das Schwimmen kriegst Du schon hin.
Unbekannterweise herzliche Grüße,
Ani
Na dann lass es mal kra(i)chen ;-)))
Ich freu mir schon auf den Bericht.
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