Dienstag, 11. März 2008

Vorfrühling


Otto Julius Bierbaum (1865-1910)


Sieh da: Die Weide schon im Silberpelz,
Die Birken glänzen, ob auch ohne Laub,
In einem Lichte, das wie Frühling ist.


Der blaue Himmel
zeigt türkisenblau
Ganz schmale Streifen,
und ich weiß, das ist
Des jungen Jahres erster Farbenklang,
Die ferne Flöte der Beruhigung:

Die Liebe hat die Flügel schon gespannt,
Sie naht gelassenen Flügels himmelher,
Bald wird die Erde bräutlich heiter sein.

Nun Herz, sei wach und halte dich bereit
Dem holden Gaste, der mit Blumen kommt
Und Liebe atmet, wie die Blume Duft.

Sei wach und glaube: Liebe kommt zu dir,
Wenn du nur recht ergeben und getrost
Dich auftust wie ein Frühlingsblumenkelch.

8 Kommentare:

Martin Schmitz hat gesagt…

Hamburg meldet ...grau und Nieselregen

Gruß Martin
mit Sonne im Herzen und Lust auf Frühlingsgefühle

Anonym hat gesagt…

Ruhrpott meldet : Grau, Regen, Strum. Und das soll nicht besser werden. :-((((((

Anonym hat gesagt…

Äh, nicht Strum. Sturm, natürlich.

Anonym hat gesagt…

Kann ich von uns nicht behaupten, am 11. März 11 Grad, garantiertes Frühlingsgefühl !!

Auch heute hier scheint heute morgen noch die Sonne, es sind 5 Stunden vorhergesagt.

Schön, Kathrin - mit welcher Leichtigkeit und schönen Worten Dichter in der Lage waren, Schönes in Worte zu formen !!

amandajanus hat gesagt…

Poesie zum neuen Blog-Outfit....auch frühlingshaft. Du hattest mir richtig Lust auf noch mehr gedichte gemacht und so war ich mal wiederein bisscehn auf den Gedichteseiten stöbern.
mandy

Kathrin hat gesagt…

Ich finde die Kombination aus diesen poetisch klingenden Wörtern und der milden Frühlingsluft immer so bezaubernd. Sie erinnert mich immer an meine Kindheit, als wir dann die Rollschuhe oder die Gummihopse rausholten und endlich mit KNIESTRÜMPFEN raus durften. Hach, das hatte was!

Anonym hat gesagt…

Ja, Kathrin, die Kniestrümpfe, das war auch bei uns ein Indiz dafür, das e n d l i c h der Frühling eingekehrt ist. Ich durfte sie schon immer ganz früh tragen, wenn andere noch in lang herum liefen - Rollschuh-Zeit - auch das habe ich mit Inbrunst genossen, achja, das waren noch Zeiten, gell ?

amandajanus hat gesagt…

Ich oute mich mal als Bewegungslegastheniker...Rollschuhe, das konnte ich nicht, aber wir haben uns auf die Räder gesetzt und in den Wäldern Buden gebaut, schon früh im Jahr und später waren wir das Bestattungsinstitut für aus dem Nest gefallene Küken....auch wenn es komisch klingt, das hatte auch was und gehört in meinen Erinnerungen zum Frühling....Lieder singen im alten Nussbaum, der unsere Kirche war.