Donnerstag, 25. November 2010

Mittendrin

Montag, 15. November 2010 - TAG 4


Weckergeklingel im Urlaub? Na ja, es gibt sicher bessere Methoden, um morgens wach zu werden - aber wir wollen pünktlich um 9 Uhr in Agaete an Bord sein um nach Teneriffa überzusetzen. Und die Fahrt bis zum Hafen würde einige Zeit dauern - und nicht nur das ;o)
Nachdem ich wiederholt die Abfahrt in Richtung Las Palmas nicht erwische, weil die Beschilderungen irgendwann einmal aufhören, fahre ich an dieser Stelle besonders langsam. Es ist 7:30 Uhr am Morgen, reichlich Verkehr auf den Straßen der Insel - und Hupen ist hier Plficht. Jedenfalls für die Anderen. Da ich extrem langsam fahre, um vielleicht irgendwo das zum dritten Mal übersehene Schild doch noch zu finden, werden wir natürlich wieder kräftig angehupt und mein sonst so braver Beifahrer kann sich einen "Fingerzeig" nicht verkneifen. Leider haben wir uns mit den Falschen angelegt. Ein Bus mit 4 bis ins Mark beleidigten Polizisten schiebt sich vor unser Auto und zwingt Erich zum Aussteigen. Was nun folgt, ist in diesem Augenblick nicht sehr lustig - am Ende geht aber alles gut und sie zeigen uns den Weg nach Las Palmas. Fortan ist "Körperbeherrschung" angesagt ;o)


Dieser Vorfall, sowie ein Stau auf der Autobahn läßt unser Vorhaben, die Fähre um 9 Uhr zu erreichen, scheitern. Die nächste Überfahrt um 13 Uhr und die damit verbundene kurze Zeit, die uns auf der Insel verbleiben würde, rechtfertigen den hohen Fahrpreis nicht und so beschließen wir, uns das Städtchen Agaete ein wenig anzuschauen und anschließend einen Abstecher zu den Höhlen von Guayadeque zu machen. Doch dazu später, zunächst gibt es eine kleine Stadtbesichtigung.



Auch hier sind wir fernab jeder Touristenmeilen.


Das Wetter wird immer schlechter, bald beginnt es zu regnen. Wir haben natürlich seit unserem Korsika-Urlaub im Frühjahr einen Checkliste, auf der auch ein Regenschirm steht. Wir haben ihn sogar mit nach Gran Canaria genommen. Und wir haben ihn im Koffer in unserem Bungalow... ;o)


So begnügen wir uns damit, nur kurz in der Schlucht von Guayadeque zu verweilen, die Sicht ist leider schlecht durch Regen und Nebel. Aber was wir hier sehen, fasziniert schon.


Hier leben die Menschen wirklich noch in richtigen Höhlen, allerdings seit den 90ern auch zivilisiert mit Strom und Wasser, mit richtigen Haustüren und Vorgärten. Da gibt es die "Paterre-Wohnungen" ebenso wie die im "4. Stock" und auch leerstehende Höhlen...


...eine Kirche und Gasthäuser. Sachen gibts.

Als wir am Abend zurück nach Playa de Ingles fahren, klart das Wetter wieder auf, die Sonne lugt hervor und verspricht einen schönen morgigen Tag.


Dienstag, 16. November 2011 - TAG 5


Heute schlafen wir aus! Kein Wecker, nur das Rauschen der Palmenblätter und die Sonne, die uns sanft wecken. Nach einem erfrischenden Bad im Pool mit ein paar Schwimmeinlagen schlüpfen wir in die Laufsachen. Heute haben wir etwas ganz Besonderes vor. Nein - keinen Tanz auf dem Vulkan - aber einen Lauf auf dem Vulkan.

Der Caldera de Bandama ist der größte Vulkankrater der Insel. Einen Kilometer Durchmesser und 200 Meter Tiefe - so steht es im Reiseführer.


Dort angekommen, finden wir einen ausgeschilderten Wanderweg, der ins Kraterinnere führt.


Doch als wir Zwei das "Verbotsschild" sehen, genügt nur ein kurzer Blickkontakt - WIR WOLLEN MEHR! Wir wollen auf dem Kraterrand den Krater umrunden ;o) Und das machen wir dann auch!

Ich glaube, das ist die schönste und bizarrste Laufstrecke, die ich in meinem Läuferleben bisher unter die Füße genommen habe.

Mal geht es durch einen wahren Dschungel aus Kakteen,



mal auf schmalem Grat, an dessen Seiten es 200 Meter in die Tiefe geht.


Hier kann Erich es sich kaum verkneifen, auf dem Vulkanschotter hinunterzurutschen. Einzig der Umstand, dort nicht wieder hinaufzukommen, hindet ihn daran ;o)



Auf der Südseite des Kraters, dort, wo die Sonne länger und intensiver brennt, hat sich unter der Vegetation allerlei kriechendes Getier eingenistet. Beim Vorbeilaufen hören wir es davonhuschen - nicht immer ist uns ganz wohl dabei.



Manchmal können wir einen kleinen Salamander entdecken, aber manchmal "klingt" es auch irgendwie größer und ich bin froh, nicht alles zu sehen... ;o)


Die Sonne gibt heute ihr Bestes. So, als wolle sie den gestrigen, etwas verregneten Tag vergessen machen.


Glücklicherweise haben wir eine Wasserflasche dabei, denn auch wenn die Strecke auf dem Krater nur etwas über 3 Kilometer lang ist - es geht auf und ab und bringt uns schon etwas ins Schwitzen.

Nach der Umrundung müssen wir natürlich noch ins Innere.


Seltsam, die verschiedenen Gesteinsschichten, die unglaublich unvorstellbare Kräfte einst als glühende Masse durch die Gegend schleuderten.


Eine merkwürdige Vorstellung - also schlaf bitte weiter, lieber Vulkan ;o)


Hier im Innern ist der Boden fruchtbar, eine Vegetation, wie sonst kaum irgendwo auf der Insel. Sogar eine kleine Siedlung hat es hier einst gegeben - irgendwann.


Und einen Bewohner gibt es dort sogar immer noch - aber nicht in dieser Ruine, er hat sich ein paar Meter weiter ein Häuschen gebaut. Individualist ;o)


Sogar Apfelsinenbäumchen begegnen uns - eine, wenigstens eine muß ich haben.

Nach der Erkundung des Inneren des Vulkanes folgt der Aufstieg. Wir stellen fest, daß es hier alles irgendwie anders ist, als in den Alpen. Hier steigt man erst hinab und dann hinauf ;o)


Der Vulkan hat uns also wieder ausgepuckt, und wir fahren, um uns zu erfrischen, an einen einsamen Strand in der Nähe der Hauptstadt.

Der hohe Wellengang und die beginnende Ebbe läßt uns allerdings sehr vorsichtig sein, beim Baden. Zudem ist es im Vergleich zu unserem Luxusstrand in Playa de Ingles hier sehr steinig und glatt, was das Hineingehen zusätzlich erschwert.


Trotzdem können wir uns im Meer erfrischen um anschließend noch die Altstadt von Las Palmas zu erkunden.


Diese ist von der Größe her recht "übersichtlich". Mittelpunkt ist die Kathedrale Santa Ana, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde.


Und natürlich darf auch hier Herr Christoph Kolumbus nicht fehlen, der der Überlieferung nach hier im Jahre 1492 zu Gast war.


Straßenverkehrsordnung auf "grancanarisch".


Wir kehren zurück nach Playa de Ingles und entdecken hier am Abend eine ganz extreme Art von mitteleuropäischem Tourismus....


Wenngleich irgendwie voll daneben, verbringen wir hier wirklich einen lustigen Abend :o)

2 Kommentare:

Jörg hat gesagt…

Fein, mit den Rennsteiglaufshirt auf den Vulkan. Das lobe ich mir!

Schönen Urlaub

Jörg

Kathrin hat gesagt…

Japp - Du hast es erkannt :o)