Montag, 19. Juli 2010

Two weeks after

Zwei Wochen sind vergangen, nach dem großen Ereignis. Wie ist es mir ergangen?
Es war eine interessante Beobachtung, die mein Körper mich da machen ließ. Am Morgen nach dem Ironman bin ich ohne irgendwelche körperliche Blessuren erwacht. Keinen Muskelkater - nichts.


Am Dienstag bin ich bereits mit Erich wieder eine kleine Runde gelaufen, das war so richtig gut für Körper und Kopf. Weil das so gut war, am Mittwoch gleich noch einmal, diesmal um den Hopfensee bei Füssen, den kannte ich noch nicht. Obwohl landschaftlich wunderschön und auch muskulär problemlos, verspürte ich während des Laufens bereits eine gewisse Lustlosigkeit. Und dieser gab ich mich dann auch den Rest der ersten "After Race Woche" hin.


Woche zwei begann aus der Not heraus mit ein paar Mountainbike-Einlagen zur Arbeit, da mein Auto in die Werkstatt mußte. Hinzu ein wenig locker Schwimmen. Aber bloß nicht auf den Blitz, dazu hatte ich überhaupt keine Lust. Ein Läufchen mit Anett um den Treppelsee im Schlaubetal fiel mir wahnsinnig schwer. Schwere Beine und Null Bock. Körperlich war ich nun am Nullpunkt angelangt. Komplett müde, platt, aber keineswegs traurig darüber. War einfach so und ich nahm es sehr gelassen hin.
Mit kurzen Hochintensiven Intervallen auf dem Rad und beim Lauf, sowie einer Schwimmeinheit im Freibad wollte ich aber wenigstens einen kleinen Grundstein legen für den am Sonntag stattfindenden Schlaubetal-Triathlon. MEIN Heimattriathlon, in MEINEM Trainingssee, auf MEINEN Radstrecken, auf MEINEN Laufstrecken. Ein MUSS eben, an dem ich nicht vorbeikomme. Mag das Resultat auch schlecht sein, so nach zwei müden Wochen.


Am Wettkampftag fühlte ich mich aber frisch und ausgeruht. Vielleicht lag es auch an der Abkühlung, die das Gewitter und der Regen am Vortag und in der Nacht mit sich brachten.
Mein Start für die Olympische Distanz (1,5/37,5/10) war zwar erst für 12:20 Uhr angesetzt, aber zuvor starteten Beate, Anett und Bianka beim Volkstriathlon in der Staffel - das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Eine Klasse Leistung haben die Drei abgeliefert und den zweiten Platz in den Damenstaffeln erreicht.

Smalltalk aus der Wechselzone

Dann war ich selbst dran, sehr gespannt, was heute gehen könnte. Im letzten Jahr war ich hier in der Form meines Lebens und das war ich heute nicht. Aber ganz gleich.

Da das Wasser des Müllroser Sees Badewannentemperatur hatte, war natürlich der Neo tabu. Und das war auch gut so. Ich hab mich nicht so zurückgehalten, wie auf meinen letzten Wettkämpfen, sondern schon für meine Verhältnisse etwas mehr Gas gegeben. Mit 33 min bin ich zwar 5 min langsamer als im letzten Jahr, dafür ohne Neo, was diese Differenz rechtfertigt. Vor 3 Wochen am Briesensee waren`s 36 min mit Neo - also bin ich sehr zufrieden.

Auf dem Rad hatte ich auf einen 35er Schnitt gehofft, kam aber trotz großem Kampf nicht über einen 33er hinaus. Hier hätte ich gestern nicht mehr bringen können. Am Ende steht eine 1:10 gegenüber der Vorjahreszeit von 1:07 inklusive beider Wechsel. Das ist ok für die Umstände.

Beim Laufen konnte ich mich mangels Garmin nur an meinem Körpergefühl orientieren und das war irgendwie noch etwas durcheinander bzw. langdistanztraininggestört ;o) Hätte ich eine pace gesehen, hätte ich vielleicht noch etwas mehr gekämpft, aber das hätte sicher nichts an den Gesamtplatzierungen geändert. 4 Minuten auf die Gesamt-Sechste und 21 Minuten auf die Altersklassen-Erste hätte ich nicht aufholen können. So nehm ich meine Laufzeit von 49 Minuten einmal so hin, immerhin genau so schnell (oder langsam) wie vor 3 Wochen im Spreewald. Aber eben 6!!! Minuten langsamer als im letzen Jahr an selber Stelle.
Die Platzierungen also im Detail:

Gesamt Damen: Platz 7

Altersklasse TW45: Platz 2

Also die Ziele für die Zukunft sind ganz klar gesteckt: Schneller werden auf der Kurzdistanz.

Das Beste an diesem Tag aber war, daß ich hier mal ein eigenes Publikum hatte, das mich bei den Wechseln und auch beim Zieleinlauf ganz toll unterstützt hat. Das kenne ich als sonst immer "Alleinreisende" ja so nicht. Auch das anschließende gemeinsame Ausklingen des tollen Tages mit meinen Vereinsfreunden war richtig Klasse. Ein schönes Wochenende einfach!

14 Kommentare:

Tati hat gesagt…

Nach 2 Wochen "Pause" mal gleich noch was kurzes hinten dran ... nicht schlecht. Ich denke mit dem Ergebnis kannst du zufrieden sein. Ich gratuliere zur guten Platzierung. Nächstes Jahr packst du die bisher Schnelleren ein ;-)

Liebe Grüße und gute Erholung
Tati

Henrike hat gesagt…

Herzlichen Glückwunsch zu dem soliden Wettkampf so schnell nach einem Ironman! Nun erhol' Dich weiterhin gut.

Thommy hat gesagt…

2 Wochen nach einer LD, haben viele ihre Füsse noch gar nicht vom Sessel runter gewegt und du bist schon wieder auf einer OD unterwegs ..Das nenn ich mal echt eine tolle Lesitung !! :-)

Blumenmond hat gesagt…

Tier;-)

Martin hat gesagt…

Also mal ehrlich -Tier ist zwar kein so schönes Wort für dich- aber du bist im positiven Sinne wirklich eines! ;-)
Diese Unlust kenn ich leider irgendwoher, ich glaube es ist wirklich ein Schutzmechanismus des Körpers. Auch dass man immer meint, auf SEINER Strecke (bei mir eben der Pfälzerwaldmarathon) besonders hart sein zu müssen ist wohl natürlich. Jetzt pnsche ich dei erholsame Tage- obwohl Füssen steht ja schon vor der Tür.

Jörg hat gesagt…

Ach ich kenne das gut, dass man nach dem Höhepunkt noch einen kleinen nachschieben muß. Die Signale des Körpers sind dann aber eindeutig, dass er jetzt mal Regeneration braucht. Aber das weißt du selbst.

Grüße

Jörg

Anett hat gesagt…

Man sieht dir den Spaß aber an, obwohl du vor dem Start (im Gegensatz zu uns) recht unaufgeregt warst.
Schön war´s und so ein Heimwettkampf hat einfach was.

lizzy hat gesagt…

sachma - wie machste das eigentlich mit diesen Distanzen? Also: nicht beim Triathlon mein' ich - sondern zwischen Brandenburg und Tirol. Heute hier, morgen dort - überall auch mal eben Wettkämpfe ... hast du nen Privatflieger? und Dauerurlaub? oder wie schafft ein Mensch das? Fragen über Fragen ...

Kathrin hat gesagt…

Privatjet reicht. Damit biste nach der Arbeit in 1,5 Stunden in Tirol. Andere fahren das Tag für Tag mit dem Zug zur Arbeit. Manchmal noch länger ;o)

Tagrandrenner hat gesagt…

Grad' mal vom Ironman zurück und schon wieder angreifen. Respekt!

lizzy hat gesagt…

Sorry, hatte verpennt, nach der Antwort zu gucken.
Heißt das jetzt (ich bin wirklich manchmal ziemlich begriffstutzig), du hast tatsächlich eine Mitflieggelegenheit oder fliegst selber?

1,5 Stunden pro Abeitsweg sind tatsächlich ein Klacks. Hab' mehrere Kollegen, die länger unterwegs sind ;)

Sinusläufer hat gesagt…

Wie es manchmal so geht, man liest einen Blog,schaut auf die Blogroll und schwubs bin ich auf deiner Seite gelandet.
Der Bericht vom Ironman war sehr schön geschrieben,läßt einen mitfiebern und dann schlussendlich mit Gänsehaut vor dem Rechner sitzen.
Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung.
Das Du danach schon wieder einen Wettkampf machen kannst zeigt deinen Biss!

Anonym hat gesagt…

Irre, liebe Kathrin - im positiven Sinne! Während viele andere nach so einer Hammerleistung erstmal wochenlang richtig platt sind und nur regenerativ rumjoggen und -radeln, legst du gleich noch einen "kleinen" Wettkampf nach ... aber erholst dich nun hoffentlich sehr gemütlich und entspannt!

LG,
Anne

Kathrin hat gesagt…

Hallo Anne - öhm... bin am Sonntag den "Königschlösser-Romantik-Marathon gelaufen". Also so rein zur Erholung, ohne Zeitambitionen, mit vielen Fotos, viel Spaß und lieben Freunden ;o) Bericht folgt, wenn Anett mir die Bildchen geschickt hat ;o)