Samstag, 22. August 2009

Unser Tag

In Hütte ist Stadtfest. Seit 9 Jahren wird das nun gefeiert und es ist immer wieder ein ganz besonderer Höhepunkt im Jahr. Die ganze Stadt ist unterwegs. Und nicht nur die. Viele, die es längst in die "Weite Welt" gezogen hat, kommen an diesem Wochenende zurück um sich mit alten Freunden zu treffen und bis in die Morgenstunden zu feiern. Ich bin noch hier, und meine beste Freundin Heike auch - und mindestens ein Tag oder eine Nacht, oder beides, gehört stets uns. Dieses Mal waren wir am Freitag etwas später dran, weil wir zuvor unterwegs waren, ein Geburtstagsgeschenk einzulösen - aber am Mitternacht gings hier rund und als um 3 Uhr die Stühle hochgestellt wurden, war für uns noch lange nicht Schluß. Mal wieder quatschen bis der Morgen graut - es ist seltener geworden, aber es ist immer noch genau so intensiv. Ich bin stolz auf diese Freundschaft, die nun schon fast unser ganzes Leben lang dauert.

Training gabs aber auch. Am Donnerstag hab ich den ersten Lauf nach Wiesbaden gemacht, schön lockere 17 Kilometer - es war der heißeste Tag des Jahres, um 17 Uhr bin ich los, aber die Hitze hat mich überhaupt nicht gestört. Gestern dann unplanmäßig morgens um 7 Uhr hinein in meinen Wald - so mag es, an einem Sommermorgen allein im Wald. Nur für die Sinne, ohne Uhr, einfach nur ich und meine Gedanken. Ein perfekter Tagesbeginn. Bevor dann Partytime war, hab ich die Gunst der Stunde genutzt und bin ins Hallenbad, mal wieder ein bischen ambitionierter trainieren. Ein Triathlon steht noch an in dieser Saison, danach werde ich das Schwimmen zunächst etwas schleifen lassen. Das ist vielleicht auch mal nötig, denn auf Schwimmtraining habe ich im Moment keine Lust - einzige Ausnahme das Freiwasserschwimmen mit Fredy, das wir nächste Woche wieder machen werden, wenn er aus dem Urlaub zurück ist.

Heute bin ich dann, nach nur 4 Stunden Schlaf und definitiv mit dem falschen Carboloading aufs Rad. Die letzte wirklich lange Einheit vor Zofingen. Nach 50 Kilometern hatte ich keine Lust mehr, die Luft war raus, nicht die im Reifen, meine. Überall Abfahrten, die mich auf schnellstem Wege hätten nach Hause geführt - das war das Härteste. Mentalfolter. Ich hab sie überstanden. Ich habs durchgezogen, ich denke, solche Situationen braucht es im Training, um im Wettkampf erfolgreich zu sein. Nach exakt 5 Stunden hatte ich 130 Kilometer im Sack - und war dann auch so ziemlich platt. Aber heute habe ich erstmals in mir die Gewissheit gespürt: ich werde Zofingen finishen. Das ist eine Riesen-Ansage und es kann natürlich auch voll ich die Hose gehen. Aber ich will das schaffen. Basta!

6 Kommentare:

Blumenmond hat gesagt…

Und wenn DU das willst, dann wirst Du das auch finishen. Wenn nicht Du, wer sonst.

oko_wolf hat gesagt…

Finish ist nicht die Frage, das schaffst Du. Nicht locker, dazu ist Zofingen (soviel ich davon gelesen hab') ein zu harter Brocken. Aber ich kann mir nicht wirklich die Situation vorstellen, bei der Du sagst: "So, das war's, jetzt hör ich auf."

Anonym hat gesagt…

Hallo Kathrin! Du wirst nicht aufgeben, Du nicht. Ein Grundsatz lautet:
Ein bisschen was geht immer!
Und noch einer: Geht nicht, gibts nicht.
Gruß Dieter

Martin Schmitz hat gesagt…

stelle ich mir gut vor so ein Stadtfest bei euch. Jedenfalls war die nachschlaubetalmarathonparty super und in Stimmung kaum zu schlagen. An der polnischen Grenze weiß man zu feiern!

Gruß Martin

Anett hat gesagt…

Klar schaffst du Zofingen. Mit DER Vorbereitung.
Ja, Stadtfest ist hier immer geil. Dieses Mal bei uns etwas kurz, das Stadion in Berlin hat gerufen. Aber man kann nicht alles haben...

Kathrin hat gesagt…

Vielen Dank Ihr Lieben, daß Ihr mir Mut macht und an mich glaubt. Das bedeutet mir sehr viel. Dennoch: ein Aufgeben, also ein DNF im herkömmlichen Sinne stand auch nie zur Debatte. Vielmehr die scharfe Cut-Off-Regelung bei diesem Rennen, das ja als WM ausgetragen wird. Aber die letzten Tage haben mich etwas zuversichtlicher gemacht.

@Martin: im nächsten Jahr bist Du herzlich eingeladen, Deinen Schlafplatz halte ich Dir frei :o)