Das Rad ist umgebaut, die Sachen für morgen sind gepackt - der nächste Wettkampf steht vor der Tür und ich habe noch nicht einmal von den letzten Beiden berichtet. Na ja, das ist ja auch kein Wunder, sie waren ja auch erst gestern Abend.
Da ich derzeit im Triathlon super Laufzeiten habe, war ich auf der Suche nach einem vermessenen, flachen Zehner und fand dann die Wettkämpfe des Seenland100, die zum dritten Mal stattfanden. Und während ich mich auf der Seite umschaute, sah ich, daß dort auch ein 1000 m - Seeschwimmen stattfindet, zwei Stunden vor dem Start des 10ers. Triathletenherz, was willst Du mehr.

Als ich gegen 16 Uhr dort ankam, machte das alles einen recht netten Eindruck, ein bischen windig war`s zwar, aber heute will ich ja nicht Rad fahren. Beim näheren Blick auf den See wurde mir dann allerdings doch etwas mulmig...

Egal, just for fun, ich hab ja nichts zu verlieren und das ist alles Training. Schließlich bin ich auf dem Weg zu mehr. Und beim Anblick der vielen Schwimmvereine, die sich überall am Strand platzierten, war mir sowieso klar, daß das nur Spaß werden kann. Mir kam das aber ganz recht, so habe ich meinen Rucksack einfach mit zu denen gestellt... ;o)
Weil die Wendeboje wegen des hohen Wellengangs nicht zu sehen war, haben die Veranstalter kurzerhand ein Schwantretbot dort draußen festgemacht, das uns zur Orientierung diente.
Nach dem Start gings gleich zur Sache, ich schluckte zwar nur begrenzt Wasser, allerdings bekam ich auch schlecht Luft, durch die hohen Wellen. Ein Weiterschwimmen während der Orientierung war völlig unmöglich, auch trieb die Strömung uns Schwimmer ständig nach rechts ab und wir mußten dauernd die Richtung korrigieren. Man, das war hart. Nach etwa 150 m hatte ich eigentlich die Schnauze voll und spielte mit dem Gedanken, einfach umzukehren, denn ich spürte, wie es mir die Kraft aus dem Körper zog. Und die brauchte ich eigentlich noch für den Zehner im Anschluß. Natürlich bin ich nicht zurückgeschwommen, sondern hab das Ding durchgezogen. Am Wendeschwan hinten, also exakt 500 m auf dem See, waren die Wellen über einen Meter hoch. Wahnsinn, sowas hab ich noch nie erlebt, jedenfalls nicht auf einem Binnensee. Aber der Geierswalder ist eben recht groß und in der Tagebaulandschaft gelegen auch extrem windanfällig. Der Rückweg ging dann etwas einfacher zu schwimmen, da die Wellen nun von halbrechts hinten kamen.
Kurz vor dem Ausstieg habe ich mich dann leider von einer kleinen Sandbank verirren lassen, ich stehe ja immer erst auf, wenn meine Hand den Boden berührt, beim Durchziehen. Als ich aufstand und einen Schritt weiter ging, stand ich leider noch bis über dem Bauch im Wasser - irgendwie kam ich aber nicht auf die Idee, nochmal anzuschwimmen - so lief ich raus - der Blick auf die Uhr beim verlassen des Sees zeigte mir eine 18:xx - mit dem Weg zur Zeitmatte kam dann eine
19:13 zustande! Das hat mich dann doch sehr gefreut, gerade für die schlechten Verhältnisse. Im Mai in Buschhütten bin ich 1000 m im Becken noch über 22 Minuten geschwommen, ok, das aber ohne Neo.
Ja, so stand ich dann sogar altersklassenmäßig auf dem Treppchen! ICH! Beim SCHWIMMEN! Cool! Von 23 Frauen bin ich 13. geworden und in meiner Altersklasse 3. Preis: Gewürzgurken in der Dose - aus dem Spreewald natürlich.

Nach der Siegerehrung hatte ich noch knapp eine Stunde Zeit bis zum Start des Zehners und kam mit dem Veranstalter ins Gespräch, der mich wieder einmal kannte - ich ihn wieder einmal nicht, das Übliche ;o) Beim Blick in den Himmel fragte ich ihn, ob ich meinen Rucksack unter sein Auto schieben kann, denn es sah ziemlich bedrohlich dort oben aus und es rumpelte bereits. Wie gut, daß wir aus dem Wasser waren. Er bot mir natürlich an, den Rucksack INS Auto zu stellen, und als die ersten Tropfen kamen und alles unter sämtliche Pavillions flüchtete, setzte ich mich kurzerhand in seinen Kofferraum auf meinen Rucksack. So gut wie ich hatte es niemand an diesem Abend ;o)

Neben orkanartigen Böen und Gewitter kamen auch fette Hagelkörner vom Himmel, doch 10 min vorm Start war alles wieder wie weggeblasen (im wahrsten Sinne des Wortes).

Ich traf beim Warmlaufen dann auf Dippu, der dann der spätere Sieger war, auch Semi und Beate kamen noch. Ein bischen Sorgen machte ich mir, weil ich asthmatische Probleme hatte. Ich bin ja selbst schuld, ich habe natürlich wieder mit der Einnahme meines Prophylaxesprays geschlampt, aber das nur, weil es fast alle ist und mein Hausarzt Urlaub hat. Ich dachte, wenn ich es seltener nehme, reicht es länger und es funzt trotzdem. Hat es aber nicht, habe ich bereits vor dem Schwimmen gemerkt, daß ich ständig abhusten muß. Vielleicht hätte ich auch das Notfallspray nicht nehmen sollen... Egal, ist eh zu spät. Jedenfalls hatte ich in dieser Hinsicht arge Probleme und mußte ständig abhusten. So ging das etwa bis Kilometer 4, dann wurde es langsam etwas besser. Doch während dieser Zeit geriet ich schon so sehr in eine Sauerstoffschuld, daß sich die Beine voll Laktat setzten und es mir dann auch hinten raus nicht wirklich möglich war, noch viel zuzulegen. Von Beginn an war ich an Position 3 der Frauen, weil es eine Wendepunktstrecke war, hatte ich das auch gut im Blick. Ich habe ziemlich kämpfen müssen, um die Position zu halten, allerdings kam die 4. dann über eine Minute nach mir ins Ziel. Mit der Zeit war ich, gerade in Anbetracht meiner Triathlon-Laufzeiten, nicht zufrieden. Ok, die Strecke war nicht unbedingt flach, es waren schon doofe Anstiege dabei, die sich zäh in die Länge zogen, aber das ist nun auch egal. Endlich mal wieder ein Pokal :o) - und nicht ständig Vierte ;o)

So, nun mal schauen, was morgen so geht. Ich fühl mich im Moment nicht hundertprozentig ok, hab so ein bischen Magenprobleme seit 2 Tagen. Aber vielleicht ist es ja morgen besser. Mein Kumpel Jürgen wird mich begleiten morgen, und nach dem Wettkampf mit meinem Auto und meinen Sachen heimfahren. Ich will die 100 km anschließend dann mit dem Rad heimfahren und dann gibts mal wieder etwas mehr Training für die nächsten zwei Wochen. Vor Wiesbaden werde ich im Gegensatz zum Kraichgau allerdings nur eine Woche tapern, da ich den Blick immer noch auf Zofingen richte.
Am Montag gibts aber erstmal was anderes Schönes! Sandra, mit der ich über ein halbes Jahr zusammen
diesen Trainingsblog geschrieben habe, kommt mich besuchen und wir werden, wenn das Wetter uns läßt, den Tag am See verbringen. Ich freu mich wahnsinnig drauf!
3 Kommentare:
Nochmal:
Cool, was du so nebenbei mal anstellst. Gratulation
Jörg
man, soviel einträge, ich komm ja gar nicht hinterher ;-)
na, da hatte ich ja wohl nix großartiges verpasst an der zugspitze. also wieder ein jahr warten....
hey, das sieht ja fast aus wie an der ostsee! ok, die quallen fehlen natürlich, aber sonst...
zwei mal treppchen an einem tag, na wenn das kein gelungenes wochenende ist.
gute besserung für deine magengeschichte!
Dritte in der Altersklasse beim Schwimmen un Dritte in der Gesamtwertung beim Zehner - was will man mehr? Das sind tolle Ergebnisse!
Auch wenn ich natürlich verstehe, dass man mit der Laufzeit nicht so zufrieden ist, wenn sie nicht dem sonstigen Leistungsstand entspricht. Aber nach dem anstrengenden Schwimmen kannst du dir da ruhig nochmal ein, zwei Minuten abziehen ;)
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