Freitag, 24. Oktober 2008

Das Kostbarste, was wir besitzen...

sind unsere Kinder

Die Sorge um sie beginnt bereits, wenn sich noch nicht geboren sind. Werden sie gesund zur Welt kommen, ist alles "dran", was ran gehört... Dann geht es weiter, die erste "durchgeschlafene" Nacht löst wahre Panikattaken aus - atmen sie noch?

Später, wenn sie draußen spielen und doch im Eifer des Gefechtes vergessen haben, pünktlich nach Hause zu kommen. Wenn sie doch erst groß wären... denkt man sich oft.

Sind sie es dann, folgt der Führerschein und damit beginnt die Angst um die Kinder erst richtig. Jetzt, wo die Straßen schmierig werden, der erste Frost von heute Morgen Raureif auf Wiesen und Straßen zaubert - die Sorge um sie ist immer allgegenwärtig. Und dann die Meldung:

Eisenhüttenstadt (OSF) Die am Montag an einem schweren Verkehrsunfall beteiligte junge Frau ist am Donnertag im Krankenhaus Markendorf verstorben. Wie die Polizei mitteilte, erlag die 20-Jährige ihren schweren Verletzungen. Der Unfall ereignete sich am Montagabend in der Eisenhüttenstädter Lindenallee. Dabei wollte ihr Bekannter einen vor ihm fahrenden PKW mit dem Motorrad überholen und es kam zum Zusammenstoß. Der junge Mann und die junge Frau wurden hierbei schwer verletzt.

Das habe ich gestern Abend bereits von meinen Kindern gefahren. Beide kannten das Mädchen, mein Sohn auch den Fahrer. Das Zentrum von Eisenhüttenstadt ist ein Lichter- und Blumenmeer.

Eine Dummheit meiner Tochter hat mich heut morgen 75 Euro gekostet. Es tat ihr sichtlich leid und sie entschuldigte sich mehrfach bei mir: Meine Antwort darauf:

"Lieber 75 Euro als Blumen und Kerzen in der Lindenallee".

Wir sollten es nicht versäumen, unseren Kindern immer wieder zu sagen, wie wir sie lieben, und wie wichtig sie uns sind. Egal wie groß oder klein sie sind, sie bleiben ein Leben lang unsere Kinder und wir werden niemals aufhören, uns um sie zu sorgen.

Nachtrag heute, den 25. Oktober: Für meine Antwort gestern schenkte mir meine Tochter heute einen Strauß Blumen :o)

9 Kommentare:

Blumenmond hat gesagt…

Ach ja, ich hab zwar keine Kinder - trotzdem verstehe ich, was Du schreibst.

Zwei Klassenkameradinnen von mir sind durch Autounfälle sehr jung verstorben und es ist einfach nur furchtbar - und wenn Du auf dem Land wohnst, ist es einfach deutlich schlimmer, weil die Raserei nachts auf dem Weg von der Disko nach Hause halt üblich ist.

Ich glaube, man kann den Kids nur so viel Selbstbewußtsein mitgeben, dass sie bei einem testosterongeschwängerten Gleichaltigen aussteigen, wenn sie merken, dass er Unsinn macht - wobei heute auch die Mädels zunehmend rasen, hab ich mal gelesen.

Nicht einfach, nicht einfach....

Laufmauselke hat gesagt…

Ich kann das auch gut nachvollziehen. Gerade in unserer Region gab es auch schon viele Verkehrstote Jugendliche, weil nachts illegale Autorennen ausgetragen weren. Die Jugend wird immer erst hellhörig, wenn Freunde7-innen betroffen sind. Es ist einfach erschreckend.

Anett hat gesagt…

Ja, Kathrin, wir hatten heute das Thema schon im Auto. Da wusste ich noch gar nichts von deinem Eintrag.
Seit Jule selbst fahren kann/darf, ist mir komischerweise wohler. Zu ihr habe ich mehr Vertrauen, als wenn sie bei jemandem mitfährt. Aber es kann immer was passieren, man steckt nie drin.

Wir mussten heute spätabends durch die Lindenallee, da knieten gerade 2 Mädchen an der Stelle, wo die Kerzen und Blumen immer mehr werden. Das geht so richtig an die Nieren und schlimme Erinnerungen kommen bei mir hoch, denn eine meiner besten Freundinnen ist auch mit 19 Jahren bei einem Moped-Unfall gestorben.

Die Blumen von deiner Tochter finde ich süß. Das ist aber ein Zeichen, wie sehr es doch auch die Kinder beschäftigt.

Anett hat gesagt…

Ich habe soeben erfahren, wer das Mädchen war. Ihre Mutter ist eine Kollegin von mir, ihr Vater wohnt in unserem Dorf (die Eltern leben getrennt). Es tut mir so unglaublich leid für sie. Etwas schlimmeres als das eigene Kind zu verlieren, gibt es wohl nicht.

Kathrin hat gesagt…

Autsch!!!

Anonym hat gesagt…

Ja Hallo, ich kenne den Fahrer sehr gut, bin schon seit Jahren mit Ihm befreundet.

Er ist mittlerweile wieder wach und es tut Ihm sehr Leid was er da gemacht hat, leider wird Sie dadurch auch nicht wieder Lebendig.

Doch es ist, finde ich sehr schade das die Leute Ihn alle gleich verurteilen, da der Unfallhergang noch gar nicht richtig geklärt ist.
Und nach neusten Polizeierkenntnissen der Autofahrer was getrunken haben soll und ohne zu gucken ausgeparkt hat über eine durchgezogene Linie. Und mein Kumpel nur ausweichen wollte, es aber leider nicht geschafft hat.

Er hatte auch nicht solche schweren verletzungen davongetragen.
Es war nur die Lunge gequetscht und sein schlüsselbein ist gebrochen.
Und Sie ist nur dadurch gestorben weil Ihr Helm zu groß war und er beim Unfall abgefallen war.

Mein Beileid an die Eltern. Aber denkt alle daran es hat nicht nur einer Schuld und meinem Kumpel gehts auch nicht gut also verurteilt Ihn nicht, sondern guckt was ihr an euerm Fahrstil verbessern könnt so das euch nicht das gleiche passiert. Das gilt Vorallem den Jugendlichen.

Kathrin hat gesagt…

Hallo "anonym", ich habe durch meine Kinder mitbekommen, wie die anderen Jugendlichen den Fahrer verurteilten, ihm sogar den Tod wünschten. Ich finde das sehr tragisch, für beide Seiten natürlich, denn als Mutter zweier Kinder möchte ich weder das eine, noch das andere Schicksal mit meinen Kindern durchstehen müssen. Wenn wir es uns eingestehen, haben wir all diese Fehler, die an diesem Tag zu den unglücklichen Umständen führten, doch selbst schon begangen. Wir sind alle schon mal zu schnell gefahren, wir haben alle schon mal eine Sperrlinie überfahren... ICH wünsche Deinem Kumpel alles Gute und daß er es lernt, mit der schrecklichen Situation umzugehen, irgendwie.

Martin Schmitz hat gesagt…

Es ist schön zu sehen wie lieb du deine Kinder hast Kathrin.

Viel machen kann man als Eltern in dem Alter ja nicht, nur auf die Vernunft hoffen.

Kathrin hat gesagt…

Na ja Martin, man kann seine Kinder stark machen für`s Leben. Das halte ich für sehr wichtig. Damit sie sich nicht beweisen müssen, in sinnlosen Rasereien oder ähnlichen Dingen. Aber Du hast schon recht, man hat es nicht wirklich in der Hand