Donnerstag, 29. November 2007


Sagte ich, der November wäre trist und grau? Nun, vielleicht trifft das ja auf den Hauptteil dieses Monates zu, aber am vorletzten Tag hat er sich alle Mühe gegeben. So wie der Zieleinlauf beim Marathon. Der Lauf kann noch so quälend gewesen sein, ist der Zieleinlauf gigantisch, bleibt er uns der gesamte Marathon in freudvoller Erinnerung.
Dies hier war nur ein Tapering-Abendlauf von 10 km, bevor es für eine Stunde in die Schwimmhalle ging. Ein guter Tag.

Dienstag, 27. November 2007

Wir haben Zuwachs bekommen...

... seit einigen Monaten terrorisiert uns diese schwarze Katze. Ein sehr schlaues Tier, sämtliche Einschleimversuche haben wir über Monate hinweg versucht, abzuwehren. Das Tier (ein Kater) hat es nun mit einer unglaublichen Arroganz und Zähigkeit geschafft, daß wir nachgegeben und ihn zumindest tagsüber aufgenommen haben.
Seine nächtlichen Aktivitäten, oder wenn kein Zweibeiner im Haus ist, sind leider nicht kontrollierbar. Ich wette, in ein paar Wochen macht er auch allein den Kühlschrank auf. Ein wirklich schlauer Kater, unser Dicker war so schön dummdoof und nun lernt er ständig neue Dussligkeiten.


Training? Ja, trainiert habe ich auch, ich war schwimmen. Egal, zu welcher Tages- und Nachtzeit man derzeit in die Halle kommt: immer voll! Da hilft nix, sondern nur mit Beharrlichkeit versuchen, eine Bahn für sich zu ergattern. 500 m mit Pullbuoy, 750 m mit Flossen und dabschließend 250 mit Pullbuoy sind`s geworden. Noch kann ich mir nicht vorstellen, diese Distanzen ohne Hilfsmittel zu schwimmen. Aber mein Trainer meint, das wird! Ich glaub ihm das mal. Was bleibt mir auch anderes übrig?

Samstag, 24. November 2007

Zwischen Wehmut und Erleichterung... mein letzter Langer Lauf!

Es ist Samstag Morgen und obwohl ich heute nicht zur Arbeit muß, klingelt mein Wecker. Draußen ist es dunkel und kalt, im Bettchen warm und kuschlig. Aber ich habe keine Wahl, ich muß! Also raus aus den Federn, ein Brötchen mit Zuckerrübensirup und einen Kaffee, aber zum Wachwerden reicht das auch nicht aus.
Ich hatte versprochen, pünktlich zurück zu sein, denn heute soll es noch nach Thüringen gehen, zum 50. Geburtstag meines Schwagers. Mit der Familie konnte ich einen etwas späteren Abfahrttermin verhandeln, denn der lange Lauf mußte noch noch sein.

Blick auf die evangelische Kirche Neuzelle

Da mein MP3-Player immer noch defekt ist, habe ich alle Musik auf mein Handy geladen und nun nutze ich dieses dreifach, als Player, Fotoapperat und... wer hätte das gedacht - telefonieren kann man damit auch noch.


Der Weg zum Klosterportal Neuzelle

In der "blauen Stunde" zwischen Tag und Nacht trabe ich los, wenn ich Glück habe und das Wetter mitspielt, werde ich den Sonnenaufgang über der Oder erleben können. Schon die ersten Kilometer bereiten mir heute Spaß, der sonst so ungeliebte lange Lauf wird heute zum Vergnügen.




Endlos erscheinendes weites Land - die Oderwiesen




Wieder einmal stellt sich heraus, daß es eine Kopfsache ist. Der letzte Lange, dann ist Schluß damit bis in den Februar hinein. Nach 1,5 Jahren beende ich mit dem Untertagemarathon meine Bereitschaft, jederzeit aus dem Stand heraus eine Marathondistanz bestreiten zu können. Es war ein gutes Gefühl, auf diesem Level zu stehen, aber nun brauche ich eine moralische Pause, denn ich mag diese Long Jogs nicht mehr. Dachte ich zumindest bis heute.

Die Oder

Am Neuzeller Kloster vorbei laufe ich über die Oderwiesen auf den Deich. Der wolkenverhangene Novemberhimmel vereitelt den erhofften Sonnenaufgang, aber es ist trotzdem schön, hier an der Oder. Während sich einige Rehe von meinem Auftauchen gestört fühlen, ist es einem Schwanenpärchen ziemlich schnuppe. Massen von Wildenten tummeln sich heute auf der Oder. Ich laufe im Einklang mit der Natur heute, nicht einmal der eisige Wind, der über den Deich weht, kann mich heute stören.

Nach 17 Kilometern erreiche ich Eisenhüttenstadt, bessergesagt den Stadtteil Fürstenberg, das kleine Schiffer- und Korbmacherstädchen, das nach dem Bau der Stadt eingemeindet wurde. Das Bild hier vom Wasser aus hat sich nach der Wende sehr verändert. Die Deichbrücke, einst zu Kriegszeiten zerstört, wurde wieder aufgebaut, ebenso die Nikolaikirche, die bis in die späten 90er nur noch eine Ruine war. Über den Oder-Spree-Kanal führte damals nur eine kleine Fähre. Als Kinder sind wir oft mit dem Rad zur Fähre gefahren, übergesetzt und haben dann auf den Brückenresten gespielt.

Die ehemalige "Sturmbahn" der Bereitschaftspolizei.

Diese Gedanken kommen mir automatisch beim Laufen durch dieses Gebiet. Erinnerungen an eine unbeschwerte Zeit. Der Lauf vergeht wie im Flug. Vorbei an den Schleusen laufe ich über das Naherholungsgebiet "Insel" wieder hinaus aus der Stadt, meinen ehemaligen "Rodelberg" hinauf und oben auf dem "Kamm" über das Skigebiet wieder zurück nach Hause.


Erhabener Blick vom Skigebiet auf meine Stadt

Ein mit 30,2 Kilometern wirklich toller Lauf, der mir endlich einmal wieder wirklich leicht fiel und mir Spaß machte. Sicher muß das so sein, damit mir der Wiedereinstieg ins Marathontraining im nächsten Jahr nicht solch ein Grauen wird. Und jetzt wird erst einmal getapert und sich auf den Untertagemarathon gefreut.

Dienstag, 20. November 2007

Seniorenslalom

... hatte ich heute morgen in der Schwimmhalle.

Immer am Dienstag öffnet die Schwimmhalle schon um 6 Uhr. Das passt mir gut, so kann ich vor der Arbeit bereits mein Training absolvieren und habe am Nachmittag Zeit für andere Dinge. Aber was zum Teufel treibt die ganzen Senioren zu dieser unchristlichen Zeit ins Wasser???

Ich wollte nur Schwimmen. Bin ich auch, ok. 60 Bahnen eigentlich sind das 1,5 Kilometer, heute waren es aber wohl deutlich mehr. Kilometer meine ich. Ungefähr 15 Meter pro 25-m-Bahn für den Slalom... na ja, muß denn das sein?

Na gut, alles Training. Leben und Leben lassen... ;-)

Samstag, 17. November 2007

Novembertage - Die Zweite

Na ja, wie das Wetter auch ist, es bleibt mir ja doch keine Wahl... Raus muß ich doch, denn zwei lange Läufe brauch ich schon noch für den Untertagemarathon am 8. Dezember. Was mir in der Vergangenheit immer zu schaffen machte, war das eiskalte Wasser aus meinem Trinkgürtel, deshalb habe ich mir gestern eine kleine Thermosflasche gekauft, die in den Gürtel passt.
Außerdem hatte ich mir einen Teil der Schlaubetalkarte kopiert und wollte ein Stück entdecken, daß ich noch nicht so richtig kannte. Bei Nieselregen... (siehe Posting von gestern...) mache ich mich also auf den Weg. Wenigstens habe ich etwas Musik im Ohr, auch wenn der Kontakt ausgenuddelt ist, der die Verbindung zwischen Kopfhörer und Player darstellt und somit ein komisches "Ulp...lalalala Ulp..." aus jedem Titel macht. Besser als nix. Ach ja und: NEIN, am Kabel liegt es nicht. Das ist nämlich schon neu.
Tauchen wir also ab, in eine Welt voller Regen, Kälte und Matsch:

Hier bin ich auf der Eichenallee mitten im Wald, über die ich bereits im Jahre 2005 (siehe rechts "Schlaubetal 2005") einmal geschrieben hatte. Ich habe mich warm gelaufen, der MP3-Player ulpt vor sich hin, Nieselregen im Gesicht stört mich nicht, die Kilometer 6 bis 13 empfinde ich als sehr angenehm. Ein bischen fotografieren, um die Ungemütlichkeit und die Tristesse des Tages einzufangen für all jene, die Daheim hinterm Ofen bleiben, ich habe Spaß, wer hätte das gedacht.
Als ich an die Schlaubemühle komme, entscheide ich mich für einen Weg hinten herum. Lt. Karte ist das kein großer Umweg und für mich landschaftlich noch Neuland. Und da mir gerade so danach ist, betrete ich dieses Neuland auch recht neugierig.
Schön ist es hier, in diesem Stück Schlaubetal, das selbst ich noch nicht kenne. Irgendwann müssen wir unserem Marathon auch noch einen Ultra spendieren. Diese schöne Gegend darf einfach nicht "unbelaufen" bleiben. Während mir der Regen ins Gesicht peitscht, gefällt mir die Idee immer besser. Nun komme ich auf den Weg, der mich eigentlich wieder hinüber auf den Wanderweg Richtung Kieselwitzer Mühle führen soll. Aber: den kenn ich schon. Links weiter laufen reizt mich, ich greife nach meiner Karte... Mist, ich habe sie verloren.

Egal, ich lauf einfach weiter hier lang, die Richtung ist gefühlt richtig, wird schon schiefgehen. Dunkel bzw. noch dunkler wird es jetzt noch nicht, was soll schon passieren. Bald stelle ich fest, daß hier mindestens seit Kyrill kein menschliches Wesen mehr gewesen sein muß. Es wird abenteuerlich, erst recht, als mein Fuß im Sumpf bis über den Knöchel versinkt.

Au backe... nee, aber zurück will ich jetzt auch nicht mehr. Abenteuerlust mischt sich mit einem etwas Furcht... Kathrin allein im Wald, im grauen Monat November, im Morast, im Moor... wie graulich. Erwähnte ich eigentlich schon, daß die Thermosflasche das beste ist, was ich mir seit langem zugelegt hab? Na ja, zumindest für den Augenblick. Der heiße Tee tut gut.


Endlich, die Kieselwitzer Mühle ist in Sicht, ich bin wieder auf dem richtigen Weg. Diesen hier kenne ich genau, er gehört zur Marathonstrecke. Hier ist jede Wurzel, jeder Stein vertraut. Ein Stück Heimat unter den Füßen, nun noch zur Bremsdorfer Mühle, dann ein wenig Radweg und durch den Wald zurück nach Haus. 31,5 Kilometer stehen am Ende auf dem Garmin, daheim wartet die Badewanne, Schokoladenkuchen und eine große Tasse Kaffee.

Helle Momente im trüben November!

Freitag, 16. November 2007

Novembertage


Ich mag ihn nicht sonderlich, diesen November. Trübe, regnerisch, bedient er das Klischee in diesem Jahr besonders eindrucksvoll. Nun bin ich kein Kind von Traurigkeit und auch nicht ansatzweise depressiv veranlagt, dennoch hat dieser Monat den faden Beigeschmack von Tod und Vergänglichkeit. Nicht nur wegen diverser gesellschaftlicher Trauertage, sondern auch, weil meine liebe Mutti im November viel zu zeitig gestorben ist.


Mütter sterben sicher immer zu zeitig, egal, wie alt sie sind oder wie alt man selber ist. Ich war damals, an jenem 16. November vor genau 25 Jahren gerade 16.


Liebe Mutti, diese Zeilen hier sind nur für Dich. Ich liebe Dich, ich vermisse Dich schon so lange Zeit. Aber ich trage Dich immer in meinem Herzen, immer. Ich weiß, daß Du da irgendwo bist, ich spüre es. Ich würde viel dafür geben, um nur noch einmal einen einzigen Augenblick mit Dir erleben zu dürfen.

Mittwoch, 7. November 2007

Märkische Oderzeitung vom 07.November 2007

Zitat:

Eisenhüttenstadt (kwe) Mit zwei Gesamtsiegen haben die Eisenhüttenstädter beim 28. Lauf um den Krummensee und dem achten Lauf in der Oder-Spree-Cup-Wertung aufgewartet.
Kathrin Holzhey vom 1. Rad- und Laufsportverein Eisenhüttenstadt 02 holte auf der Hauptstrecke über 14,8 Kilometer den Gesamtsieg bei den Damen. Nach 1:12:26 Stunden erreichte sie das Ziel. Holzhey, die noch vor einer Woche in Remscheid über 63 Kilometer an den Start ging, rechnete hier nicht mit einem Sieg. Zweimal wurde sie schon bei den Oder-Spree-Cup-Läufen Gesamtsiegerin.
Laura Friedrich von der BSG Stahl gewann die kurze Distanz über 3,6 Kilometer bei den Kindern/Damen. Nach 16:27 Minuten erreichte sie das Ziel unter 53 Teilnehmern auf dieser Strecke.
Mit einer Beteiligung von insgesamt 264 Leichtathleten auf den Streckenlängen von 3,6, 7,3 und 14,8 Kilometern verzeichnete der Veranstalter eine positive Resonanz.

Dieses Foto hab ich gerade im Netz gefunden, zeigt den Zieleinlauf. Ja ja, das war anstrengend, nachdem ich zwei Kilometer vor`m Ziel nicht anders konnte, und eine Gebüschpause einlegen musste, habe ich dann auf der langen Geraden den Feind gesehen und mußte die letzten 1,5 km mächtig keulen. War schon hart.

Dienstag, 6. November 2007

63,3 Kilometer Laufen - Mein Röntgenlauf



Ich bin selbst noch ein klein wenig beeindruckt, daß ich das kann. Diese 63 Kilometer waren für mich eine wahnsinnig interessante Erfahrung. Die ganze Wahrheit gibt es hier zu lesen:

Du mußt steigen oder sinken -Mit Johann-Wolfgang durchs Bergische

Dieses Foto entstand bei Kilometer 36, an der größten Eisenbahnbrücke Deutschlands. Im Hintergrund sieht man den Läufer mit Stöcken, über den ich in meinem Bericht geschrieben habe.
Unten links kurz vor der Halbmarathon-Marke und rechts daneben beim Landeanflug nach 63,3
spannenden Kilometern.

Frisch im Ziel:
Was mich am Ende restlos beeindruckte, war die Szene, die sich bei der Kleideraufbewahrung nach dem Lauf abspielte. Ein Läufer geriet förmlich ins Schwärmen, als er meinen Laufstil lobte, mit dem ich ihn jenseit der 55 km-Marke überholte. Das hat mich sehr gefreut.





Die Belohnung: Weizenbier mit Nougat - mein persönliches High-Light jedes gelungenen Marathons:



Montag, 5. November 2007

Ich war etwas nachlässig...

... beim Schreiben und Lesen. Dabei waren die letzten Wochen voll von High-Lights, über die es zu berichten gibt. Bin schon dabei, alles Aufzuholen und deshalb wird es in den nächsten Tagen hier immer mal wieder was Neues zu lesen geben.