
Wenn ein Mensch in seiner Dachkammer ein Verlangen hegt, das stark genug ist, setzt er von seiner Dachkammer aus die Welt in Brand. (Antoine de Saint-Exupéry)
Donnerstag, 29. November 2007

Dienstag, 27. November 2007
Wir haben Zuwachs bekommen...
... seit einigen Monaten terrorisiert uns diese schwarze Katze. Ein sehr schlaues Tier, sämtliche Einschleimversuche haben wir über Monate hinweg versucht, abzuwehren. Das Tier (ein Kater) hat es nun mit einer unglaublichen Arroganz und Zähigkeit geschafft, daß wir nachgegeben und ihn zumindest tagsüber aufgenommen haben. 
Samstag, 24. November 2007
Zwischen Wehmut und Erleichterung... mein letzter Langer Lauf!
Blick auf die evangelische Kirche Neuzelle
Der Weg zum Klosterportal Neuzelle
In der "blauen Stunde" zwischen Tag und Nacht trabe ich los, wenn ich Glück habe und das Wetter mitspielt, werde ich den Sonnenaufgang über der Oder erleben können. Schon die ersten Kilometer bereiten mir heute Spaß, der sonst so ungeliebte lange Lauf wird heute zum Vergnügen.

Endlos erscheinendes weites Land - die Oderwiesen

Wieder einmal stellt sich heraus, daß es eine Kopfsache ist. Der letzte Lange, dann ist Schluß damit bis in den Februar hinein. Nach 1,5 Jahren beende ich mit dem Untertagemarathon meine Bereitschaft, jederzeit aus dem Stand heraus eine Marathondistanz bestreiten zu können. Es war ein gutes Gefühl, auf diesem Level zu stehen, aber nun brauche ich eine moralische Pause, denn ich mag diese Long Jogs nicht mehr. Dachte ich zumindest bis heute.
Die Oder
Nach 17 Kilometern erreiche ich Eisenhüttenstadt, bessergesagt den Stadtteil Fürstenberg, das kleine Schiffer- und Korbmacherstädchen, das nach dem Bau der Stadt eingemeindet wurde. Das Bild hier vom Wasser aus hat sich nach der Wende sehr verändert. Die Deichbrücke, einst zu Kriegszeiten zerstört, wurde wieder aufgebaut, ebenso die Nikolaikirche, die bis in die späten 90er nur noch eine Ruine war. Über den Oder-Spree-Kanal führte damals nur eine kleine Fähre. Als Kinder sind wir oft mit dem Rad zur Fähre gefahren, übergesetzt und haben dann auf den Brückenresten gespielt.
Die ehemalige "Sturmbahn" der Bereitschaftspolizei.
Diese Gedanken kommen mir automatisch beim Laufen durch dieses Gebiet. Erinnerungen an eine unbeschwerte Zeit. Der Lauf vergeht wie im Flug. Vorbei an den Schleusen laufe ich über das Naherholungsgebiet "Insel" wieder hinaus aus der Stadt, meinen ehemaligen "Rodelberg" hinauf und oben auf dem "Kamm" über das Skigebiet wieder zurück nach Hause.
Erhabener Blick vom Skigebiet auf meine Stadt
Ein mit 30,2 Kilometern wirklich toller Lauf, der mir endlich einmal wieder wirklich leicht fiel und mir Spaß machte. Sicher muß das so sein, damit mir der Wiedereinstieg ins Marathontraining im nächsten Jahr nicht solch ein Grauen wird. Und jetzt wird erst einmal getapert und sich auf den Untertagemarathon gefreut.
Dienstag, 20. November 2007
Seniorenslalom
Immer am Dienstag öffnet die Schwimmhalle schon um 6 Uhr. Das passt mir gut, so kann ich vor der Arbeit bereits mein Training absolvieren und habe am Nachmittag Zeit für andere Dinge. Aber was zum Teufel treibt die ganzen Senioren zu dieser unchristlichen Zeit ins Wasser???
Ich wollte nur Schwimmen. Bin ich auch, ok. 60 Bahnen eigentlich sind das 1,5 Kilometer, heute waren es aber wohl deutlich mehr. Kilometer meine ich. Ungefähr 15 Meter pro 25-m-Bahn für den Slalom... na ja, muß denn das sein?
Na gut, alles Training. Leben und Leben lassen... ;-)
Samstag, 17. November 2007
Novembertage - Die Zweite
Na ja, wie das Wetter auch ist, es bleibt mir ja doch keine Wahl... Raus muß ich doch, denn zwei lange Läufe brauch ich schon noch für den Untertagemarathon am 8. Dezember. Was mir in der Vergangenheit immer zu schaffen machte, war das eiskalte Wasser aus meinem Trinkgürtel, deshalb habe ich mir gestern eine kleine Thermosflasche gekauft, die in den Gürtel passt.
Außerdem hatte ich mir einen Teil der Schlaubetalkarte kopiert und wollte ein Stück entdecken, daß ich noch nicht so richtig kannte. Bei Nieselregen... (siehe Posting von gestern...) mache ich mich also auf den Weg. Wenigstens habe ich etwas Musik im Ohr, auch wenn der Kontakt ausgenuddelt ist, der die Verbindung zwischen Kopfhörer und Player darstellt und somit ein komisches "Ulp...lalalala Ulp..." aus jedem Titel macht. Besser als nix. Ach ja und: NEIN, am Kabel liegt es nicht. Das ist nämlich schon neu.
Hier bin ich auf der Eichenallee mitten im Wald, über die ich bereits im Jahre 2005 (siehe rechts "Schlaubetal 2005") einmal geschrieben hatte. Ich habe mich warm gelaufen, der MP3-Player ulpt vor sich hin, Nieselregen im Gesicht stört mich nicht, die Kilometer 6 bis 13 empfinde ich als sehr angenehm. Ein bischen fotografieren, um die Ungemütlichkeit und die Tristesse des Tages einzufangen für all jene, die Daheim hinterm Ofen bleiben, ich habe Spaß, wer hätte das gedacht.
Als ich an die Schlaubemühle komme, entscheide ich mich für einen Weg hinten herum. Lt. Karte ist das kein großer Umweg und für mich landschaftlich noch Neuland. Und da mir gerade so danach ist, betrete ich dieses Neuland auch recht neugierig.
Schön ist es hier, in diesem Stück Schlaubetal, das selbst ich noch nicht kenne. Irgendwann müssen wir unserem Marathon auch noch einen Ultra spendieren. Diese schöne Gegend darf einfach nicht "unbelaufen" bleiben. Während mir der Regen ins Gesicht peitscht, gefällt mir die Idee immer besser. Nun komme ich auf den Weg, der mich eigentlich wieder hinüber auf den Wanderweg Richtung Kieselwitzer Mühle führen soll. Aber: den kenn ich schon. Links weiter laufen reizt mich, ich greife nach meiner Karte... Mist, ich habe sie verloren.
Egal, ich lauf einfach weiter hier lang, die Richtung ist gefühlt richtig, wird schon schiefgehen. Dunkel bzw. noch dunkler wird es jetzt noch nicht, was soll schon passieren. Bald stelle ich fest, daß hier mindestens seit Kyrill kein menschliches Wesen mehr gewesen sein muß. Es wird abenteuerlich, erst recht, als mein Fuß im Sumpf bis über den Knöchel versinkt.


Endlich, die Kieselwitzer Mühle ist in Sicht, ich bin wieder auf dem richtigen Weg. Diesen hier kenne ich genau, er gehört zur Marathonstrecke. Hier ist jede Wurzel, jeder Stein vertraut. Ein Stück Heimat unter den Füßen, nun noch zur Bremsdorfer Mühle, dann ein wenig Radweg und durch den Wald zurück nach Haus. 31,5 Kilometer stehen am Ende auf dem Garmin, daheim wartet die Badewanne, Schokoladenkuchen und eine große Tasse Kaffee.Freitag, 16. November 2007
Novembertage
Mittwoch, 7. November 2007
Märkische Oderzeitung vom 07.November 2007
Zitat:Kathrin Holzhey vom 1. Rad- und Laufsportverein Eisenhüttenstadt 02 holte auf der Hauptstrecke über 14,8 Kilometer den Gesamtsieg bei den Damen. Nach 1:12:26 Stunden erreichte sie das Ziel. Holzhey, die noch vor einer Woche in Remscheid über 63 Kilometer an den Start ging, rechnete hier nicht mit einem Sieg. Zweimal wurde sie schon bei den Oder-Spree-Cup-Läufen Gesamtsiegerin.
Laura Friedrich von der BSG Stahl gewann die kurze Distanz über 3,6 Kilometer bei den Kindern/Damen. Nach 16:27 Minuten erreichte sie das Ziel unter 53 Teilnehmern auf dieser Strecke.
Mit einer Beteiligung von insgesamt 264 Leichtathleten auf den Streckenlängen von 3,6, 7,3 und 14,8 Kilometern verzeichnete der Veranstalter eine positive Resonanz.

Dienstag, 6. November 2007
63,3 Kilometer Laufen - Mein Röntgenlauf
Ich bin selbst noch ein klein wenig beeindruckt, daß ich das kann. Diese 63 Kilometer waren für mich eine wahnsinnig interessante Erfahrung. Die ganze Wahrheit gibt es hier zu lesen:Du mußt steigen oder sinken -Mit Johann-Wolfgang durchs Bergische
Dieses Foto entstand bei Kilometer 36, an der größten Eisenbahnbrücke Deutschlands. Im Hintergrund sieht man den Läufer mit Stöcken, über den ich in meinem Bericht geschrieben habe.
Was mich am Ende restlos beeindruckte, war die Szene, die sich bei der Kleideraufbewahrung nach dem Lauf abspielte. Ein Läufer geriet förmlich ins Schwärmen, als er meinen Laufstil lobte, mit dem ich ihn jenseit der 55 km-Marke überholte. Das hat mich sehr gefreut.



