Sonntag, 16. Mai 2010

Die letzten zwei Tage

Heute wollen wir Nichts dem Zufall überlassen. Heute wollen wir dorthin! In das Dorf, das wir gestern vergeblich suchten. Das aber ganz in der Nähe gewesen sein muß, bei eben diesem See, dem wir ständig aus der Ferne begegneten... Sant `Antonino - das schönste Dorf Korsikas - ja sogar das schönste Dorf Frankreichs - der "Balkon der Balagne" - wie es in vielen Reiseführern auch genannt wird.
Da es keine öffentlichen Verkehrsmittel nach Sant `Antonino gibt, beschließen wir, uns ein Taxi zu nehmen.

Und so geht die Fahrt über schmale Straßen durchs malerische Hinterland vorbei an kleinen Dörfchen, Kirchen, Klöstern...
Bis direkt vor die Tür des Zitronenbauern in Sant`Antonino.


Und das Dörfchen hält, was alle Reiseführer versprechen. Enge Gassen, teilweise in Fels gehauene Häuser....

Alles sehr einfach gehalten, aber sauber und nett...

und irgendwie einzigartig.




Besonders witzig, wenn sich Vergangenes mit Modernem mischt :o)


Kleine, urige Kneipen laden zum Besuch ein...

....wobei wir hier schon Wert auf Einzelheiten legen.... ;o)

Das Taxi holt uns pünktlich wie vereinbart einige Stunden später wieder beim Zitronenbauern ab und dann geht es von Ile Rousse aus wieder mit der Bahn nach Calvi zurück. Und so geht auch schon wieder ein schöner Urlaubstag zu Ende...

***

Unser letzter Tag in Calvi beginnt mit Koffer packen, auschecken und natürlich mit einem Lauf. Noch einmal am Yachthafen vorbei in die Altstadt, am Fuße der Zitadelle vorbei zu unserer einsamen Badebucht am Fels...

...doch was uns hier erwartet, überrascht uns. Nichts mehr ist von der Einsamkeit zu spüren, Autos und Menschen über Menschen - Nicht nur für uns ist heut Abreisetag. Ach zahlreiche Fährtouristen warten auf ihr Schiff....


Mühsam bahnen wir uns unseren Weg durch die Menschen- und Automassen zurück in die Einsamkeit unterhalb der Zitadelle...

Hier gibt es nur uns, Eidechsen, komische Pflanzen
......MAUERBLÜMCHEN....

Und dann gelangen wir durch eine Höhle hinauf in das Innere der Zitadelle.


Von hier Oben hat man phantastische Aussichten auf den Hafen...
und dann taucht es auf - das Objekt der Begierde der Wartenden am Hafen...
Wir kaufen uns zwei Sandwiches, setzen uns auf eine Treppe und genießen noch ein wenig die Atmosphäre im Hafen, die riesengroße Fähre und die Sonne Korsikas.
Noch ein abschließendes Bad in unserem Pool, vor dem wir unser Lager aufgeschlagen haben, und dann holt uns auch schon der Bus, der uns zum Flughafen bringen soll.
Viel zu schnell ist sie vergangen, unsere erste gemeinsame Urlaubsreise - wundervolle Tage liegen hinter uns. In Memmingen empfangen uns 10 Grad und Nieselregen - in Ehrwald kommt es mit 4 Grad noch krasser. In ein paar Tagen schon hat uns der Alltag wieder, mit Job, Training, Abschied und Wiedersehen. Aber alles hat seine Zeit, seinen Reiz und seinen Sinn.
Und ich freu mich auf Alles, was da noch kommt!

- Ende des Reiseberichtes -

Freitag, 14. Mai 2010

Ile-Rousse und der Tag, als der Regen kam

Auch am Donnerstag begrüßt uns ein wundervoller Morgen mit strahlendem Sonnenschein. Wir hüpfen in die Laufsachen und wollen den 7km langen Sandstrand in der Bucht von Calvi ablaufen. Nach ein bisschen Einlaufen ziehen wir Schuhe und Strümpfe aus und genießen es, wie das Meer mit uns spielt und immer wieder ein Welle unsere Füße berührt. Für mich gibts fast keinen schöneren Lauf, als barfuß am Strand entlang - bis... ja, bis der Strand plötzlich von einem kleinen "Bächlein", welches ins Meer fließt, unterbrochen wird. Dahinter ein Haus - wir glaubten, es sei eines von den vielen kleinen Strandlokalen, und Durst hatten wir auch. Also durch, durch das flache Rinnsal - was sich aber in seiner Mitte als doch ziemlich tiefer und "reißender" Strom entpuppte. Gerade noch konnte ich mich an einem Mauervorsprung festhalten und hätte Erich mich nicht herausgezogen, hätte ich mich wohl 20 Meter weiter im Meer wiedergefunden.... Das war knapp - und wir waren nun so richtig nass. Aber es ist Sommer und das trocknet schon.

Das vermeintliche Strandlokal entpuppt sich jedoch als Stützpunkt der Fremdenlegion und wir sind nicht wirklich gern gesehen, auf diesem Grundstück. Zurück durch den Bach mag ich nicht mehr, und so finden wir uns irgendwo fernab des Meeres im Hinterland wieder.

Nach einem Bad in unserem Pool machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof, um mit der historischen Küstenbahn nach Ile Rousse, einem netten kleinen Küstenort nördlich von Calvi zu fahren.

Schon die Fahrt alleine ist beeindruckend, die Küste besticht durch immer neue kleine Buchten und wundervolle Aussichten.

In Ile Rousse angekommen, klettern wir zum Leuchtturm die Felsen hinauf, können einen der cirka 100 genuesischen Wachtürme ganz aus der Nähe betrachten.



Neben der schönen Natur und dem schnuckeligen kleinen Städchen entdecken wir auch einen günstigen Rollerverleih, und wir beschließen, am nächsten Tag von hier aus eine Mopedtour ins Hinterland zu starten.

Auch wenn der Freitag Morgen nicht unbedingt so vertrauenserweckend ausschaut, wie die Tage zuvor, wir wagen es dennoch. Und bleiben nicht lange vom ersten Regenguss des Tages verschont.
Doch neben Regen hat das bergige Hinterland auch viele andere Kuriositäten zu bieten....

Anfangs gelingt es uns immer noch, vor den plötzlich aus den Bergen kommenden Regengüssen
in die mitunter noch so skurilsten Unterstände zu flüchten.
Und wir wollen das Dorf finden, das sich "Das schönste Dorf Korsikas" nennt. Und irgendwie sind wir auch immer ganz nah dran... mehr aber auch nicht. Irgendwo an diesem See, der sich uns nun bereits auch 4 verschiedenen Perspektiven zeigt, da unten im Tal...

Irgendwann sind wir leider so nass und durchgefroren, daß wir unser Vorhaben abbrechen und nach Ile Rousse zurückfahren. Hier ist neue Kleidung fällig, denn nichts mehr an uns ist trocken und unser Zug fährt erst in 2 Stunden.

Bei der Rückfahrt mit dem Zug nach Calvi dürfen wir aber dann einen wundervollen Sonnenuntergang genießen - und in unserem Lieblingslokal dann das einzige Weißbier, was Korsika zu bieten hat. War ein nasser, aber schöner Tag!

- Das letzte Kapitel folgt in Kürze -

Mittwoch, 12. Mai 2010

Der Wilde Westen Korsikas


In unmittelbarer Nähe unseres Ortes befindet sich mit dem Naturschutzgebiet La Scandola einer der schönsten Küstenstreifen Europas. Dorthin sollte es heute mit dem Boot gehen. Der Katamaran ist leider noch nicht im Dienst, so nahmen wir mit seinem weiß-blau-gelben Nachbarn Vorlieb. Morgens um 9 Uhr geht es bereits an Bord und auf einer mehrstündigen Fahrt entlang der bezaubernden Küste zu einem winzig kleinen Küstenort, der im Winter nur 15 Einwohner hat, begleiten uns Delfine, die in der Bugwelle des Schiffes spielen.



Bizzare Felsen und tiefblaues Wasser, Sonnenschein und einfach nur immer wieder beeindruckende Szenen...


Im nur zu Fuß oder per Boot erreichbaren Girolata gehen wir an Land, bzw. Erich ins Wasser - ich bin feige, mir ist es zu kalt ;o)





Nach zwei Stunden Aufenthalt geht es in rasanter Fahrt zurück in den Hafen von Calvi.


Dort entdecken wir unterhalb der Zitadelle eine kleine, von flachen Felsen gesäumte Badebucht und hier traue ich mich dann auch ins Wasser.



Wir genießen das Flair der kleinen Hafenstadt am Abend und weil unser Heimweg am Strand entlang führt, lassen wir uns von Meeresduft und Wellenschlagen zu einem kurzen Bad nach Mitternacht verleiten.


- später mehr -